Die tantrische Kaschmir-Massage wurde geschaffen, um zu einem Verständnis der Welt und des Körpers in seiner Ganzheit zu gelangen. Wir entwickeln also eine vollständige Wahrnehmung unserer kosmischen Körper.

Die Massage hilft uns, die Einheit des Körpers wiederzufinden und die Idee auszuschließen, dass der Körper aus verschiedenen Zonen besteht oder in Etagen konstruiert ist.
Der ganze Körper wird wie eine einzige Einheit berührt. Das ist die Basis, denn wenn der Körper aufgeteilt wird, ist es absurd an Nichtdualität zu denken.
Es gibt nichts, was abgespalten oder „unrein“ ist.

Die Arbeit mit dem Körper dient der Feststellung, dass der nicht-duale Zustand uns im Innersten bekannt ist, auch wenn wir uns nur momentweise daran erinnern.

Das Gefühl der Ganzheit kann während der Meditation oder der Massage nur dann auftauchen, wenn weder die kleinste Projektion noch die leiseste Spur des Wollens oder einer Absicht vorhanden sind. Es kann außergewöhnliche Momente der Gnade geben, wo wir plötzlich jedes Konzept und jegliche richtungsweisende Idee loslassen und eine Ahnung von dem, was die Ganzheit sein könnte, bekommen. Wir wissen dann nicht mehr, ob wir massiert werden oder ob wir massieren – Gebender und Empfangender verschmelzen zu einer Einheit.
Sobald wir tiefgehend berührt werdenund berühren, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen dem Berührenden und dem Berührten
Der Körper ist nämlich weder durch die Haut, noch durch die Konzepte, die man über ihn hat, begrenzt. Auch nicht durch die Tatsache, dass man ihn denkt, statt ihn zu leben.
Tantra heißt auch, dieses seltsame Gebiet zu beobachten, welches einen gedachten Körper von einem gelebten trennt.

Sobald wir in die Totalität eintreten, ist der ganze Mensch, auch seine Zerbrechlichkeit da. Und manchmal sind wir vor dieser Zerbrechlichkeit, die nicht mehr kämpft, völlig entwaffnet.

Wenn wir das gewusst hätten, wären wir dann nicht wahre Berührungskünstler geworden, anstatt unsere Fähigkeiten zur Verteidigung zu entwickeln? Es ist also eine Arbeit für ein ganzes Leben.

Das ganze emotionale und mentale System, die ganze Sinneswahrnehmung ist angesprochen. Wir betrachten den ganzen Menschen, als ob wir vor einer außergewöhnlichen Landschaft säßen.

So berührt zu werden, selbst wenn man alt ist, wird als außerordentlich wohltuend empfunden. Diese Massagen kann man auch einem Sterbenden geben.
Eine der großen Entdeckungen der Massage ist es, zu sehen, wie jeder Körper in der Entspannung schön wird. Sogar die Menschen, deren Formen nicht so harmonisch sind, werden anmutig. Es ist sehr bewegend, eine solche Metamorphose mitzuerleben. Das hat nichts mit den gewöhnlichen Schönheitskriterien zu tun.

Wenn wir massieren, hat der physische Aspekt keine Wichtigkeit. Die meiste Zeit massieren wir mit geschlossenen Augen und wenn wir sie von Zeit zu Zeit öffnen, sind wir über die Schönheit eines Körpers verwundert, der sich bei der Massage nach und nach hingibt und wiedergeboren wird.
Hätten wir die Augen ständig offen, hätten unsere Hände nicht die Gelegenheit, den Körper, den sie massieren, bis ins Detailzu erforschen. Anstatt zu fühlen, würden sie den Anordnungen folgen, die ihnen unsere Augen eingeben.