Ein uralter Tantrischer Text aus dem Buch DIE VERRÜCKTE WEISHEIT DER YOGINIS von Daniel Odier:
„Die höchste Wahrheit, das Selbst, manifestiert sich als Mann und Frau
Das Selbst manifestiert die Wirklichkeit als körperlichen Ausdruck
Wenn der Tantrika eine entzückende Frau sieht,
spontan erleuchtet und in verkörperter Form erscheinend,
schaut er sie mit spielerischer Leidenschaft an,
und Verlangen nach Entzücken und Wonne entsteht.
Sanfte und tiefe Laute entströmen seiner Kehle.
Wie ein Tänzer in einem Traum,
erfreut sich das Selbst an den fünf Arten des erotischen Spiels
Dann zieht er mit aufrichtigen Worten die Yogini an an sein Herz.
Er überschüttet sie mit berauschenden Düften und erfreut seinen Geist an ihrem bezaubernden Wohlgeruch.
Nach dieser Erfahrung sind Glückseligkeit und Wonne hundert Schalen Nektar gleich.
Sie vereinen sich ohne zu zögern und genießen die Ekstase
Die Yogini mit verlangenden Blicken, spricht Worte süß wie Honigtropfen.
Sie vereint sich mit ihm…
Als sie ihre Lotusblüte bewegt,
entspringt ein Schauer der Glückseligkeit.
Das tiefe Selbst, ganz und gar dabei,
bleibt auf einem Punkt gesammelt
Während sie sich unterschiedlichen Arten von Küssen widmen und sich am Geruch des anderen erfreuen,
während sie sich dem Liebesspiel hingeben, leidenschaftlich beißen kratzen,
rufen sie noch intensivere Ekstase hervor…
Die Spuren der Fingernägel zerstreuen die Verblendung.
Durch den Geschmack des Verlangens wissen sie allmählich nicht mehr,
wer der andere ist und was einem selbst geschieht.
Die Liebenden erfahren unbeschreibliche Seligkeit
wie sie diese bisher nicht kannten Sie waren durch einen Strom von Vorstellungen begrenzt,
die durch den Geist entstanden und geschaffen waren.
Solange sie aber vereinigt sind, wird ihr Geist von nichts getrübt.
Sie sind allein der Wonne gewahr…
Ihr leidenschaftlicher Atem,
nicht abgelenkt durch irgendetwas anderes,
erlangt unübertreffliche Fülle,
die immer noch sich steigert.
Sie erwachen aus dem Dämmerlicht der Unwissenheit
und genießen den Reichtum der Glückseligkeit.
Diese steigert Entzücken und Wonne.
Die menschliche Wonne mit ihren besonderen Merkmalen,
ist eben das was zur spirituellen Ekstase wird.
Wenn diese Merkmale verschwunden sind,
frei von begrifflichem Denken,
ist es die Essenz der selbsterscheinenden Weisheit.
Weil der Geist, von feinem Wind getragen,
seine ursprüngliche Essenz sucht wird er, sobald er befriedigt ist, nicht mehr von anderen Richtungen abgelenkt.
Er ruht in strahlender Wirklichkeit,
deren Essenz die Weisheit ist.
Dringt man in die Organe der Sinne
ein
und erfährt man den Überfluss der Köstlichkeiten,
erlangt diese Welt den einzigartigen Geschmack der spirituellen Ekstase.
Wie soll man spirituelle Kinder erhellen, deren ursprünglich Natur durch das Knospentreiben der Vergangenheit verdunkelt ist??
Alle Bewegungen, die spontan dem erwachten Herzen entspringen,
ihrer Essens nach rein,
werden zu heiligen Gesten.“