Als Mithunas oder Maithunas (Sanskrit: मैथुन = „Vereinigung“, „Paar“, „Hochzeit“) werden in der indischen Kunst sogenannte „Himmlische Liebespaare“ bezeichnet, die an buddhistischen, jainistischen oder hinduistischen (Höhlen-)Tempeln oder Toranas angebracht sind. Mithuna-Skulpturen sind über ganz Indien verbreitet; in Nordindien sind sie jedoch häufiger anzutreffen als im Süden des Landes.
Für den Tantrismus sind dies keine Darstellungen von sexuellen Stellungen, sondern Darstellungen von Yogi-Paaren, die in Ekstase vereint sind und die als ein universelles Symbol für die spirituelle Erleuchtung dienen.
Ihr seht hier tantrische Mauerskulpturen an den Wänden des Kandarîya Mahadeveda-Tempels in Khajuraho. Dieser Tempel ist Shiva gewidmet und wurde zwischen 1025 und 1050 erbaut..
Kajuraho ist einer der schönsten Expressionen des antiken Tantrismus auf der ganzen Welt, der noch erhalten ist . Hier feierten und umarmten die Tantriker jeden Aspekt des Daseins … In den Skulpturen zeigen Frauen genüßlich ihre weiblichen Kurven, die Männer ihre maskuline Kraft..Hier wurde das Leben so intensiv gefeiert, dass für Hunderte und Hunderte von Jahren Künstler die intimsten, delikatesten, exquisitesten Detailles von jedem Aspekt des Mensch-Seins abbildeten.