Um die Essenz des Tantrismus wirklich verstehen zu können, sollten wir auch Einsichten in andere mystische Traditionen bekommen. Im Gegensatz zu den Religionen, die sich immer bekriegt haben, standen und stehen die Mystischen Schulen der ganzen Welt in enger Beziehung zueinander…
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Für die ALCHEMISTEN, zum Beispiel, die ihren Stammbaum bis nach Al Khem, dem alten Ägypten, zurückverfolgten konnten, und ihre Geliebten, die SORORES MYSTICAE, die mystischen Schwestern, war der heilige Liebesakt zwischen Frau und Mann das mächtigste physische, psychische und energetische Erlebnis überhaupt, das den Schlüssel zu den großen, alchemistischen Mysterien in sich barg.
Was für uns Tantrika eine TANTRISCHE VEREINIGUNG ist, war für die Alchemisten eine MYSTISCHE HOCHZEIT.
Frauen spielten übrigens in der alchemistischen wie auch in der tantrischen Tradition immer eine wichtige Rolle.

Der Alchemismus, diese hoch entwickelte spirituelle Tradition, nahm in jedem physischen Vorgang einen entsprechenden metaphysischen Bezug wahr. Deshalb war jeder noch so winzige Aspekt in der Realität für seine Anhänger so bedeutsam. Erinnert Euch das an die Realitätsbezogenheit und das Gewahrsein des KASCHMIRISCHEN TANTRISMUS? Indem wir ganz im Hier und Jetzt sind, können wir Erkenntnis und Erleuchtung erlangen….

Die Alchemisten suchten in Allem den göttlichen Lebensfunken und nahmen die Verbundenheit aller Lebewesen wahr. Sie nannten diesen vitalen Funken göttlicher Energie PRIMA MATERIA, die Grundmaterie, aus der das Leben geschaffen wird. Die Tantrika nennen es die DIE LEUCHTENDE ENERGIE DER SHAKTI.

Der Engel Amnael, der den göttlichen Lebensfunken in einem Gefäß auf seinem Kopf trug, soll der Göttin Isis die großen alchemistischen Geheimnisse, einschließlich das Mysterium der PRIMA MATERIA, der leuchtenden URSUBSTANZ, die alles belebt, offenbart haben.
Auf diese Weise wurde Isis zur Stammhalterin und Gottesmutter der Alchemie, die ihren Anhängern die geheimen Lehren offenbart und überliefert.
Hier sollte ich erwähnen, dass Isis und Osiris als das erste tantrische Paare des Westens angesehen wurde…

Aufgabe des Alchemisten war es, die elementaren Komponenten der Prima Materia aufzuspüren und zu analysieren um so zu einer gründlichen Kenntnis der Mysterien des Lebens zu gelangen…
Sie nannten diese Pima Materia die SCHWARZE JUNGFRAU. Schwarz ist die Wurzel aller Farben, und „Jungfrau“, da diese alchemistische Transmutation noch nie vollzogen worden war.

Auf einem höheren Niveau sind die Lehren des Alchemismus und des Tantrismus eine Zurschaustellung der Gnosis, des unmittelbaren experimentellen Wissens, das der Meister oder die Meisterin im Laufe seiner/ ihrer metaphysischen Praktiken erworben hat.
Das Hauptziel dieser Meister aber war der erleuchtete Zustand spiritueller Vollkommenheit und ihre geheimen Praktiken wurden entwickelt, um alle Aspekte ihres Seins verwandeln zu können.
Sie hatten die Fähigkeit, ihre Kräfte zu bündeln und konnten so sowohl ihre physische, als auch psychische Landschaft beeinflussen.
„Blei in Gold zu verwandeln“ ist also ein Symbol für ihr Streben, sich selbst zu gänzlich bewussten Lichtwesen zu transmutieren.

Wenn wie bedenken, dass sich das Wort CHEMIE aus ALCHEMIE entwickelt hat, können wir begreifen, dass selbst unser „ modernes“ Leben in den mystischen Lehren der Antike wurzelt – nur ist es den meisten von uns nicht bewusst…
Vielleicht wird es Zeit, zur Quelle zurückzukehren….

Auf den Bildern unten seht Ihr Alchemisten, die durch ihr mystisches Wissen Geschichte geschrieben haben: Pythagoras, Galileo, Da Vinci, Newton, Napoleon…