Project Description
Der Tanz in die Ganzheit
11/06/2016
… eine jahrtausende alte bewegte und bewegende Meditation aus der Tradition des Tantrismus des indischen Kaschmir
Tandava – wie ihn Daniel Odier, Meister des Kaschmirischen Shivaismus – lehrt, ist ein meditativer Tanz, der sehr langsam und kontinuierlich, ohne direktes Tun, frei improvisiert wird. Er führt uns in eine tiefe Entspannung, die unserem Körper erlaubt, sich auf sehr subtile Weise wie ein sensibles Saiteninstrument auf die Schwingungen des Kosmos einzustimmen und mit ihm harmonisch zu vibrieren. Dieses Vibrieren mit der Totalität wird Spanda genannt und ist uns angeboren, es kann sich jedoch nicht manifestieren, wenn wir auf emotionaler, mentaler oder körperlicher Ebene angespannt und erstarrt sind.
In den tantrischen Schriften des Altertums wird erwähnt, dass dieser mystische Tanz in vier Phasen die älteste Form des Yoga und somit der Ursprung aller uns heute bekannten Yogaformen ist.
Die Bewegungen, die von unserem Atem getragen werden, sind sehr sanft, subtil und absichtslos und werden ohne jegliche Kraftanstrengung ausgeführt. Das ist eine der Ideen des kaschmirischen Yoga – keine Anstrengung, keine Kontrolle, keinen Widerstand gegen den Raum (und den Fluss des Lebens). Jegliche Anstrengung wird durch Bewusstsein ersetzt. Wir lassen alles willentliche Tun fallen, um uns dem uneingeschränktem Sein hinzugeben und mit der eigenen (räumlichen) Freiheit und Grenzenlosigkeit zu spielen.
Nach dem Tanzen empfinden wir Harmonie und Einheit mit uns selbst, unseren Mitmenschen und der ganzen Schöpfung. Aus dieser Einheit heraus können wir dann beginnen, staunend und mit einem weiten Herzen im Kosmos zu navigieren.
Tandava verlangt keine Vorkenntnisse oder besondere körperliche Fähigkeiten. Die Einfachheit und Leichtigkeit dieses Yoga verblüfft immer wieder in ihrer Wirkung.